Natürlich zahl' ich: Aber ab 2013 nicht mehr pro Gerät, sondern pro Haushalt.Haushalte statt GeräteEine Revolution ist es nicht, aber durchaus eine Zäsur: Die Rundfunkgebühr bekommt nach fast 60 Jahren eine neue Grundlage. Künftig zahlen die Menschen in Deutschland nicht mehr pro Gerät, sondern pro Haushalt – unabhängig davon, ob der über einen Fernseher, nur ein Radio, einen Internet-PC oder gar kein Empfangsgerät verfügt. Der neue Rundfunkbeitrag, im Volksmund Haushaltsabgabe, tritt am 1. Januar 2013 in Kraft.Keine „Schnüffler“ und keine Staffelung mehrWenn es zukünftig an der Tür klingelt, ist es garantiert kein Vertreter der Gebühreneinzugszentrale (GEZ). Denn wenn jeder Haushalt per se bezahlen muss, ist es egal, wer wo welche und wie viele Geräte besitzt. Für die meisten Bürger ändert sich vermutlich wenig: Sie zahlen heute schon den Höchstbetrag von 17,98 Euro pro Monat. Allerdings müssen wohl etliche der rund 2,5 Millionen Gebührenzahler, die nur ein Radio oder Internet-PC beziehungsweise Smartphone (sogenannte neuartige Empfangsgeräte) angemeldet haben, künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Statt der Grundgebühr von 5,76 Euro pro Monat ist dann der volle Betrag fällig – eine Staffelung nach Gerät gibt es nicht mehr.» Interview: Kaya Yanar über GEZ-Gebühren & Co.Sparpotential für WGs und Hotel MamaAndererseits dürften rund 1,5 Millionen Menschen auch ordentlich sparen: Wohngemeinschaften zahlen beispielsweise nur einmal, egal wie viele WG-Genossen unter einem Dach leben; ähnlich ist es bei Menschen mit eigenem Einkommen, die noch im elterlichen Haushalt wohnen: Zahlen die Eltern die Gebühr, hören und schauen die Kinder ohne Abgabe.Gebührenerhöhung ausgeschlossen?Die Höhe der Gebühr steht derzeit noch nicht fest. Allerdings dürfte es kaum eine Erhöhung geben, die hatte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck als Rundfunkkommissionsvorsitzender bereits vor einem Jahr ausgeschlossen. Auch der Entwurf der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) für die nächste Gebührenperiode (2013-2016) sieht vor, dass die Abgabe für den Verbraucher zumindest in den Jahren 2013 und 2014 stabil bleiben soll – auch wenn die öffentlich-rechtlichen Sender schon mal einen Mehrbedarf von insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro über die vier Jahre angemeldet haben.Mehr Einnahmen ohne Gebührenerhöhung?Auch weiß derzeit niemand, wie sich die Reform auf das Gebührenaufkommen auswirkt. Gehen (wie 2010) erneut insgesamt rund 7,5 Milliarden Euro an ARD (5,5 Mrd.), ZDF (1,8 Mrd.) und Deutschlandradio (knapp 200 Millionen)? Steigt die Summe oder sinkt sie? Die Haushaltsabgabe wird auch deswegen eingeführt, um letzteres zu verhindern. Denn mit dem bestehenden Modell wären die Gebühreneinnahmen in Zukunft deutlich gesunken, wie der KEF-Vorsitzende Heinz Fischer-Heidlberger kürzlich erklärte. Der Grund: Immer mehr Menschen schauen über den Computer ihre Lieblingsprogramme und zahlen daher nur die 5,76 Euro; außerdem nimmt die Zahl der beitragspflichtigen angemeldeten Geräte ab und die der Gebührenbefreiungen aus sozialen Gründen stetig zu. Ohne Reform hätte die Gebühr für den Einzelnen künftig deutlich steigen müssen, sagte Fischer-Heidlberger.(dpa, cs)

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