Qual der Wahl. Wir haben die aktuellen FreeBuds einander gegenübergestellt und verraten in unserem Vergleichstest, welcher der drei Huawei-Kopfhörer für wen am besten geeignet ist. Dabei kommt es in so mancher Kategorie zu Überraschungen, denn nicht immer ist das teurere Modell die beste Wahl.

  Huawei hat direkt drei verschiedene True-Wireless-Kopfhörer im aktuellen Portfolio, welche preislich zeitweise sehr dicht beisammen liegen, aber dennoch sehr unterschiedlich sind. Das Spitzenprodukt bilden die Huawei FreeBuds Pro, welche nicht nur einen sehr guten Klang versprechen, sondern auch ein hervorragendes Noise Cancelling. Die FreeBuds 4i sind ebenfalls In-Ears, aber wesentlich preiswerter. Dazwischen positionieren sich die FreeBuds 4, die mit der Open-Fit-Passform nicht in den Gehörgang eingesetzt werden müssen. Alle drei Kopfhörer können auf ANC zurückgreifen, aber vor allem diesbezüglich offenbart der Test große Unterschiede.

  LieferumfangOhrhörer, Ladeetui, Silikon-Ohrpolster (S, M, L), DokumentationenOhrhörer, Ladecase, USB-C-Kabel, DokumentationOhrhörer, Ladeetui, Silikon-Ohrpolster (S, M, L), Dokumentationen

  Preis (UVP)99,- EUR149,- EUR179,- EUR

  Verarbeitung und Ergonomie - FreeBuds Pro sitzen bombenfest

  Die Verarbeitungsqualität aller drei TWS-Kopfhörer liegt auf einem tadellosen Niveau. Die Kunststoffoberflächen sind glatt und besitzen keinerlei scharfe Kanten. Die Ohrhörer werden bei allen Modellen von Magneten in den jeweiligen Ladeetuis gehalten, im geschlossenen Zustand wackelt oder klappert nichts, sodass der Ladekontakt stets gewährleistet ist. Alle Etuis besitzen zudem eine Status-LED, welche über den Ladestand und den Pairing-Zustand informiert.

  Einen allseitigen Spritzwasserschutz besitzen mit IPX4 lediglich die jüngsten FreeBuds 4, bei den beiden älteren Kopfhörern muss darauf verzichtet werden.

  In puncto Ergonomie fällt keiner der TWS negativ auf, richten sich jedoch an unterschiedliche Vorlieben. Die FreeBuds 4 sind ideal für jene, die nicht gerne klassische In-Ears nutzen und finden Halt hinter dem Tragus und Antitragus der Ohrmuschel, Huawei nennt dies Open Fit. Je nach Anatomie des eigenen Ohrs halten diese dort sehr sicher oder eben nicht.

  Die FreeBuds 4i sind klassische In-Ears und werden in den externen Gehörgang eingesetzt. Durch die unterschiedlichen Silikonaufsätze kann die Passform angepasst werden, eine entsprechenden Passtest zur Ermittlung des optimalen Sitzes gibt es bei diesen Kopfhörern nicht. Sie sitzen zwar gut im Ohr, haben zum Antihelix jedoch ein wenig Luft, was vor allem beim Sport nicht für den optimalsten Halt führt.

  Die FreeBuds Pro sind diesbezüglich etwas größer und werden so besser innerhalb der Hörmuschel fixiert. Ebenso ist ein Passtest über die AI-Life-App möglich, welche die Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen und die Tonqualität optimieren soll. Tatsächlich funktioniert das ziemlich gut und ein zu klein gewählter Silikonaufsatz wurde vom System zuverlässig erkannt.

  Ausstattung und Bedienung - Unterschiede im Funktionsumfang

  Wer ein Huawei-Smartphone mit EMUI 10.1 oder neuer besitzt, eventuell bereits sogar ein Modell mit dem Harmony OS 2.0, derjenige wird mit der Einrichtung der FreeBuds-Kopfhörer keine Probleme haben, denn diese werden beim ersten Aufklappen des Ladeetuis direkt vom Smartphone erkannt. Gleiches passiert, wenn der Kopplungsvorgang über den Button am Case angestoßen wird. Alle wichtigen Einstellungen sind direkt über das System auswählbar, die Installation von AI Life ist also nicht unbedingt notwendig.

  Bei anderen Android-Smartphones muss ein üblicher Pairing-Vorgang angestoßen werden und es empfiehlt sich, die AI-Life-App von Huawei zu installieren, um auf alle Einstellungen zugreifen und Updates installieren zu können. Doch App ist nicht gleich App, denn jene aus dem Google Play Store ist nicht mehr aktuell genug, um die neuen Kopfhörer erkennen zu können. Deswegen findet sich auf der Umverpackung der FreeBuds bereits ein QR-Code zur App aus der Huawei AppGallery, welche dann zuvor auch installiert muss. Das ist ein wenig umständlich, aber nicht schwierig.

  Bei softwareseitigen Funktionsumfang zeigen sich auch direkt die ersten Unterschiede. Die FreeBuds 4i besitzen die geringste Ausstattung. So werden die Akkustände der einzelnen Ohrhörer und des Etuis angezeigt und es können auch die Gesten für jeden Ohrhörer eingestellt werden. Außerdem lässt sich die Trageerkennung ein- beziehungsweise ausschalten. Im Bereich Geräuschschutz kann die Geräuschunterdrückung gesteuert oder der Aufmerksamkeitsmodus aktiviert werden.

  Bei den Huawei FreeBuds 4 werden die Möglichkeiten schon vielfältiger. Denn durch die Dual-Konnektivität kommt ein Verbindungsmanager hinzu, über welchen die gekoppelten Geräte schnell gewechselt werden können. Das ANC lässt sich zudem in zwei Stufen regeln und über die Hörverbesserung, kann die Wiedergabe von Stimmen verstärkt werden.

  Die FreeBuds 4 können auch als Mikrofone für Aufnahmen mit dem Smartphone genutzt und im Menü für die Tonqualität lassen sich weitere Einstellungen den eigenen Vorlieben anpassen. Außerdem ist es möglich, die Kopfhörer sowohl akustisch als auch über Petal Maps zu orten.

  Den üppigsten Leistungsumfang können erwartungsgemäß die FreeBuds Pro vorweisen. Vor allem bei der Aufnahmequalität der Mikrofone (bis 20 kHz) setzen sie sich von den beiden kleineren Modellen ab. Die aktive Geräuschunterdrückung ist in drei Stufen einstellbar oder kann dynamisch vom System anhand der Umgebungsgeräusche geregelt werden. Ebenso bleibt der Passtest für die Aufsätze dem Pro-Modell vorbehalten.

  Wer die Kopfhörer zusammen mit einem iPhone oder iPad nutzen möchte, kann dies ebenfalls machen. Die AI-Life-App im App Store arbeitet problemlos mit allen drei Modellen zusammen, ist vom Funktionsumfang jedoch ein wenig eingeschränkt. So stehen die Funktionen Gerät finden über die Karte und die Hörverbesserung beispielsweise nicht zur Verfügung.

  Sound - FreeBuds Pro geben den Ton an

  Erwartungsgemäß sind die Unterschiede bei Sound ziemlich groß. Vor allem bei den günstigeren FreeBuds 4i müssen hörbare Abstriche in allen Bereichen gemacht werden. Die oberen Mitten und die Hochtöne werden zwar sauber transportiert, aber es fehlt den Kopfhörern an Kraft und Volumen. Überraschend gut präsentieren sich diesbezüglich die FreeBuds 4, welche eine wesentlich größere Klangbühne besitzen und auch bei den Höhen eine klare Wiedergabe leisten.

  Die FreeBuds Pro setzen aber auch da in allen Bereichen noch eins drauf. Die Höhen versprühen zudem eine höhere Luftigkeit. Einfach eine runde Sache, mit den FreeBuds Pro muss sich Huawei auch vor höherpreisigen Konkurrenten nicht verstecken.

  Ähnlich sieht es bei der Geräuschunterdrückung aus, das Pro-Modell legt die Messlatte recht hoch und offeriert ein sehr gutes ANC. Das Schlusslicht bilden die FreeBuds 4. Zwar ist eine Geräuschunterdrückung durchaus wahrnehmbar und fällt auch stärker aus als noch bei den FreeBuds 3, aber wirklich leistungsstark ist diese immer noch nicht. Besser machen es die FreeBuds 4i, welche wohl auch von der besseren passiven Abschirmung profitieren, dafür sind die Aufnahmen über die Außenmikros im Aufmerksamkeitsmodus beim günstigsten Modell leicht verzerrt und selbst das Surren eines Kühlschranks klingt wie ein Hubschrauber.

  In puncto Telefonie sind die FreeBuds 4i eher eine Notlösung. Die Stimme des Nutzers wirkt leicht verzerrt und als würde er in einem Tunnel stehen. Für Vieltelefonierer sicherlich alles andere als optimal. Mit den FreeBuds 4 bewegen wir uns bereits in einer anderen Welt. Die Stimme wird natürlich transportiert und nur von einem minimalen Grundrauschen begleitet. Die FreeBuds Pro legen nochmals ein Schüppchen drauf, toppen sogar das Mate 30 Pro und präsentieren sich in halbwegs ruhigen Umgebungen als hervorragendes Headset.

  Die Unterdrückung von kleineren Störgeräuschen gelingt allen drei Modellen

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