Die Nikon 1 J5 ist etwas dicker und schwerer als der Vorgänger, bleibt mit 346 Gramm (inklusive Objektiv, Akku und Speicherkarte) aber ein Fliegengewicht und liegt durch den neuen Griff besser in der Hand.TestfazitTestnote2,4gutExtrem kompakt, einfach zu bedienen und sehr reaktionsschnell ? das sind die Stärken der Nikon 1 J5. Die Bildqualität ist deutlich besser als bei einer herkömmlichen Kompakten und kommt bei Tageslicht durchaus an Kameras mit größerem Sensor heran. Der kleinere Sensor macht sich bemerkbar, wenn es schummerig wird. Dann fängt die kleine Nikon an zu rauschen.ProSehr klein und leichtSchneller Autofokus bei Fotos und VideosHohes SerienbildtempoEinfache BedienungKontraKein Sucher eingebautKein BlitzschuhAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonDie Nikon 1 J5 ist etwas größer und schwerer als derVorgänger J4, gehört aber immer noch zu den kleinsten Systemkameras. Ähnlich winzig sind nur die Panasonic-ModelleGM1,GM5undGF7. Möglich macht das bei den Kameras der Nikon-1-Serie ein Sensor im sogenannten 1-Zoll-Format (Sensorgröße 8,8x13,2 Millimeter).Neuer Sensor, bessere BilderIn der J5 steckt ein neuer Sensor und ein neuer Prozessor, das erste 5er-Modell aus der Expeed-Serie. Die Auflösung ist leicht gestiegen: Die J5 schießt jetzt Bilder mit 20 Megapixel. Die Bildqualität hat darunter nicht gelitten, im Gegenteil. Die Aufnahmen gelingen noch etwas detailreicher und schärfer. Aufnahmen bei wenig Licht mit hoher ISO-Einstellung, bisher ein Schwachpunkt der Nikon-1-Serie, sehen bei der J5 besser aus als bei den bisher getesteten 1er Kameras. An die Bildqualität von Kameras mit größeren Sensoren wie derNikon D5500oderNikon Dfkommt die J5 aber nicht heran.Richtig fix, aber nur kurzDas Einschalten dauert bei der Nikon 1 J5 mit anderthalb Sekunden etwas lang, danach reagiert sie aber recht flott. Nach 0,22 Sekunden hatte die Kamera scharf gestellt und ausgelöst ein guter Wert, der auch beim Test im Schummerlicht gleichblieb. Serien nimmt die Nikon 1 J5 mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde auf und stellt dabei gleichzeitig scharf. Ohne Autofokus sind sogar bis zu 60 Bilder drin. Allerdings füllen Hochgeschwindigkeitsserien den Pufferspeicher der J5 sehr schnell. Und wenn der voll ist, bricht das Tempo deutlich ein bei langen Serien erreichte die J5 daher nur 5,35 Bilder pro Sekunde im Mittel.Videofilmer bekommen bei Nikon 1 J5 reichlich Aufnahmemodi. Besonders interessant dabei: HD-Film (Full HD mit 60 Bilder pro Sekunde) und Zeitlupe (bis zu 400 Bilder pro Sekunde).Top für VideoDie Videos der Nikon 1 J5 sehen top aus, auch der Ton des eingebauten Mikrofons ist ordentlich. Im Test stellte der Autofokus auch beim Filmen schnell und genau scharf ein Vorteil gegenüber den meisten Spiegelreflexmodellen und vielen Systemkameras. Allerdings sollte man bei Full HD (1920x1080 Pixel) bleiben. Dann filmt die J5 mit 60 Bildern pro Sekunde. Im 4K-Modus schafft sie nur 15 Bildern pro Sekunde zu wenig für schnelle Kameraschwenks oder schnelle Bewegungen. Mit 4K waren die Videos zwar schön scharf und sehr detailreich, ruckelten aber recht deutlich. Interessanter als 4K ist bei der J5 der Zeitlupen-Modus: Hier filmt sie mit 1280x720 Pixel und schafft dabei 120 Bilder pro Sekunde. Genau richtig für hochauflösende Zeitlupenvideos.Beispielbilder der Nikon 1 J517 BilderZur BildergalerieOhne ZubehörschuhWichtigster Unterschied zum TopmodellNikon 1 V3: Die J5 hat keinen Zubehörschuh. Das hat in der Praxis zwei Nachteile: Beim Blitzen muss man mit dem eingebauten Blitzlicht auskommen, das sich nur nach oben klappen lässt, aber nicht zur Seite. Der Blitz ist zudem nicht sehr leistungsstark. Mit der Standardeinstellung ISO 200 reichte er im Test gerade mal 1,8 Meter weit. Dadurch gerieten die Testaufnahmen etwas dunkel. In der Praxis ist es daher besser, ISO 400 oder ISO 800 einzustellen, wenn man mit Blitz in dunkler Umgebung fotografieren will. Auf den schön großen elektronischen Sucher DF-N1000 muss der J5-Fotograf ebenfalls verzichten. Auch der Zusatzgriff GR-N1010 passt nicht, das dürften aber nur die wenigsten tragisch finden. Durch die deutlich ausgeprägte Griffwulst liegt die Nikon1 J5 gut in der Hand.Bessere Ausstattung und HaptikWLAN hatte schon der Vorgänger, die J5 macht aber die Verbindungsaufnahme leichter: Mit einem Android-Smartphone klappt es jetzt dank NFC-Technik durch einfaches Aufeinanderlegen beider Geräte. Bleibt zu hoffen, dass Nikon die App fürAndroidundiOSmal weiter entwickelt. Im Moment kann man damit zwar Bilder überspielen und die Kamera auslösen, die Kamera-Einstellungen lassen sich aus der Ferne aber nicht ändern. Die J5 ist knapp 40 Gramm schwerer als der Vorgänger und fühlt sich auch solider an.Von oben lässt sich erahnen wie kompakt die Kamera ist. Sie ragt seitlich kaum über das Zoom im Mini-Format.Mehr Räder und TastenPraktisch: Die Einschalttaste ist einem Drehschalter um den Auslöser gewichen, damit lässt sich die Kamera schneller und auch blind einschalten. Das Modusrad kennt jetzt nicht nur Vollautomatiken, sondern auch die klassischen Belichtungsmodi (Programm-, Blenden-, Zeitautomatik und Manuell). Zudem lassen sich bestimmte Kameraeinstellungen auch über ein Drehrad um den zweiten Auslöser für Videoaufnahmen ändern das geht deutlich schneller als das Hangeln durchs Kamera-Menü. Mit dem Drehrad lässt sich beispielsweise die Belichtungszeit bei Blendenautomatik einstellen oder beim manuellen Scharfstellen die Sucherlupe auswählen.FazitExtrem kompakt, einfach zu bedienen und sehr reaktionsschnell das sind die Stärken der Nikon 1 J5. Die Bildqualität ist deutlich besser als bei einer herkömmlichen Kompakten und kommt bei Tageslicht durchaus an Kameras mit größerem Sensor heran. Der kleinere Sensor macht sich bemerkbar, wenn es schummerig wird. Dann fängt die kleine Nikon an zu rauschen.AlternativenDie Nikon 1 J5 gibt es auch mit dem Zehnfach-Zoom1 Nikkor 10-100mm f4.0-5.6 VRfür 749 Euro im Set zu kaufen. Wer eine Nikon 1 mit Sucher haben will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Nur für dieNikon 1V3gibt es einen Aufstecksucher. Nicht ganz so klein, aber ähnlich fix ist dieSony Alpha 6000mit größerem Sensor im APS-C-Format. Hier fallen zwar die Objektive deutlich größer aus, dafür ist die Bildqualität bei wenig Licht besser.