Die Panasonic Lumix G9 soll anspruchsvolle Fotografen überzeugen. Die Chancen dafür stehen gut, das zeigt der Test von COMPUTER BILD.TestfazitTestnote2,0gutDie Panasonic Lumix G9 punktet mit hoher Bildqualität und hohem Tempo. Der eingebaute elektronische Sucher ist riesig und sehr detailreich. Das robuste Gehäuse liegt gut in der Hand. Die Lumix G9 richtet sich zwar an Fotografen, Filmer werden aber auch gut bedient. Die 4K-Videos sehen top aus und dank 60 Bildern pro Sekunde sind sie sogar actiontauglich. Kleine Schwäche: Bei sich schnell bewegenden Motiven schafft es der Autofokus nicht immer, die Schärfe ganz genau nachzuführen.Produkt-Bewertungen bei Amazon lesenProHohe Bildqualität bei Foto und VideoSehr schneller AutofokusHohes SerienbildtempoSehr großer Sucher4K Video mit 60 Bilder pro SekundeKontraAutofokus bei Serien nicht immer treffsicherAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonZum Angebot bei IdealoIn letzter Zeit hatte sich Panasonic vor allem auf Systemkameras für Profi-Filmer wie diePanasonic Lumix GH5und im Ultrakompakt-Modelle wie diePanasonic Lumix GX800konzentriert. Die Panasonic Lumix GX9 zielt dagegen auf anspruchsvolle Fotografen. Sie erbt viel Technik vom Flaggschiff Lumix GH5, ist aber etwas günstiger, schneller und bringt ein Spezialität für Fotos mit. Was die neue Profi-Systemkamera kann, sagt der Test von COMPUTER BILD.Panasonic Lumix G9 im Test: TopbildqualitätDer Sensor der Lumix G9 ähnelt dem der Panasonic Lumix GH5, bietet aber zwei wesentliche Verbesserungen. Der Bildverarbeitungsprozessor ist schneller geworden und erlaubt so ein höheres Serienbildtempo: Schon in normalen Serienbildmodus mit mechanischem Verschluss und eingeschalteter Schärfenachführung durch Autofokus schaffte die Lumix G9 im Test zehn Bilder pro Sekunde drei mehr als bei der Lumix GH5. Noch schneller geht es, wenn man zum elektronischen Verschluss wechselt, dann sind zu 20 Bilder pro Sekunde drin, allerdings kann der sonst sehr schnelle Autofokus bei diesem extremen Tempo nicht immer ganz mithalten. Ohne Schärfenachführung schafft die Lumix G9 sogar bis zu 60 Bilder pro Sekunde. Die Bildqualität liegt auf dem Niveau der Lumix GH5: Bei gutem Licht absolut top, bei Schummerlicht bis ISO 1.600 richtig gut. Danach lässt langsam die Bildschärfe nach. Hässliches Bildrauschen zeigen die Fotos aber selbst mit ISO 6.400 kaum. Neu bei der Lumix G9 ist der High-Resolution-Modus, bei dem die Kamera Bilder mit 40 oder 80 Megapixel erzeugt. Dazu schießt die Kamera mehrere Bilder nacheinander und verschiebt zwischen den einzelnen Aufnahmen jeweils den Sensor minimal. Das klappt am besten vom Stativ. Dann bekommt man sehr hochauflösende und extrem detailreiche Bilder. Ohne Stativ und mit sich bewegenden Motiven funktioniert der High-Resolution-Modus nur eingeschränkt Bewegungen des Fotografen oder des Motivs führen meist zu Verwacklern im Bild.Beispielbilder der Panasonic Lumix G922 BilderZur BildergaleriePanasonic Lumix G9: Schneller Spezial-AutofokusBeim Autofokus bleibt Panasonic der hauseigenen Depth from Defocus-Technik treu. Wie bei derPanasonic Lumix G81oder derPanasonic Lumix GX8ermittelt die Kamera aus absichtlich falsch fokussierten Aufnahmen die richtige Entfernung. Der Autofokus hat aber wie beim Topmodell Panasonic Lumix GH5 mehr Messfelder: 225, die in Zonen aufteilbar sind. Der Autofokus der Lumix G9 ist noch etwas schneller geworden. Bei kürzeren Brennweiten und im Einzelbildmodus ist die Lumix G9 sogar einen Wimpernschlag schneller als aktuelle Profi-Topmodelle wie dieCanon EOS-1D X Mark II, dieNikon D5oder dieSony Alpha 9. Im Test hatte die Kamera nach nur 0,10 Sekunden fokussiert und ausgelöst. Gut: Der Autofokus war auch bei Schummerlicht genauso schnell. Bei längeren Brennweiten und bei hohem Serienbildtempo ist die Lumix G9 dicht dran, erreicht aber nicht immer das Tempo der Profi-DSLR-Konkurrenz. Im Systemkamera-Lager schwimmt sie ganz vorn mit, auf dem Niveau einerOlympus OM-D E-M1 Mark IIoder Sony Alpha 9.Neues Gehäuse, mehr AusdauerDas Gehäuse der Lumix G9 ähnelt zwar der kleineren Schwester Panasonic Lumix G81, ist aber völlig neu. Beim ersten Anfassen fällt sofort der große Griff auf. Dadurch liegt die Lumix G9 sehr gut in der Hand. Gut zum selbstgewählten Profi-Anspruch passen der Mini-Joystick zur Steuerung des Autofokus-Messpunkts und ein Zusatz-Display für die wichtigsten Kameraeinstellungen, ähnlich wie bei teureren Spiegelreflexmodellen, etwa derCanon EOS 7D Mark IIoder derNikon D500. Weiterer Vorteil des Zusatz-Displays: Der Hauptbildschirm auf der Rückseite bleibt öfter aus, da er nicht mehr zur Anzeige der Kameraeinstellungen dienen muss. Das schont den Akku. Im Test schaffte die Lumix G9 1.623 Bilder mit einer Akkuladung. Damit sollten die meisten Fotografen auch bei ausgedehnten Foto-Touren mit einem Akku über den Tag kommen das schafft längst nicht jede Systemkamera. Wer mehr Ausdauer braucht, nimmt einfach den als Zubehör erhältlichen Extragriff (DMW-BGG9), der einen zweiten Akku aufnimmt und so die Akku-Laufzeit verdoppelt.Der Sucher der Panasonic Lumix G9 ist eine Wucht: extrem groß (Suchervergrößerung 0,83-fach) und sehr detailreich. Er arbeitet mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde da gibt es kaum noch Ruckler zu sehen.Panasonic Lumix G9: Der extragroße SucherDer elektronische Sucher der Lumix G9 ist echtes Highlight: Dank der etwas höheren Auflösung (1280x960 Pixel) wie bei derFujifilm GFX 50S, Panasonic Lumix GH5 oderSony Alpha 7R IIIist das Sucherbild sehr detailreich dabei ist die Lumix im Moment die günstigste Kamera mit einer so hohen Auflösung. Mehr Pixel zeigt nur noch der Sucher der deutlich teurerenLeica SL. Zudem fällt das Sucherbild riesig aus: Mit einer 0,83-fachen Vergrößerung ist er größer als bei den allermeisten Kameras ein echter Vorteil, weil man einfach mehr vom Motiv sieht. Der Sucher ist auch mit Brille gut nutzbar. Nur bei sehr sonnigen Wetter haben Brillenträger manchmal einen Nachteil: Wenn der Fotograf eine Sonnenbrille trägt, funktioniert die automatische Umschaltung zum Sucher bei Hochformat nicht immer auf Anhieb.Die aktuellen Kamera-Neuheiten59 KamerasFrische Fotoapparate ansehenVerwackelfreie AufnahmenWie die meisten neueren Systemkameras von Panasonic, etwa die Panasonic Lumix G81 oder diePanasonic Lumix GX80, hat auch die Lumix G9 einen eingebauten Bildstabilisator, den Panasonic für die Lumix G9 aber noch einmal verbessert hat und dessen aufwendige Mechanik von der Kamera auch im High-Resolution-Modus zum Verschieben des Sensors genutzt wird. Panasonic gibt an, dass der Bildstabilisator bis zu 6,5 Blenden ausgleichen kann. Das entspricht einer knapp 100 Mal längeren Belichtungszeit. Das kann sonst nur noch die Olympus OM-D E-M1 Mark II, wenn das Zoom Olympus M.Zuiko Digital ED 12-100mm f4 IS Pro an der Kamera steckt. Im Test-Labor schaffte es die Lumix G9 aber nur maximal 3,9 Blenden auszugleichen. Ein richtig guter, aber kein überragender Wert. In der Praxis waren selbst mit einer Belichtungszeit von 0,6 Sekunden nahezu verwacklungsfreie Aufnahmen möglich, erst mit 1,3 Sekunden Belichtungszeit waren leichte Unschärfen durch Kamerabewegung sichtbar.Bei teureren Spiegelreflexmodellen üblich, bei Systemkameras eher ungewöhnlich, aber sehr praktisch: Das Zusatz-Display auf der Oberseite der Panasonic Lumix G9 zeigt die wichtigsten Aufnahmeeinstellungen auf einen Blick an.Foto-Kamera mit Top-VideoqualitätDie enge technische Verwandtschaft zur Panasonic Lumix GH5 zeigt sich auch bei Videoaufnahmen. Die Lumix G9 filmt in 4K und gehört dabei zu den wenigen Kameras, die das auch mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde schaffen. Gegenüber den sonst üblichen maximal 30 Bildern pro Sekunde ein Vorteil bei schnellen Kameraschwenks und bei actionreichen Szenen, da gibt es bei der Lumix G9 weniger Ruckler und Bewegungsunschärfen zu sehen. Kleine Einschränkung: Bei 60 Bildern pro Sekunden sind in 4K maximal zehn Minuten am Stück möglich, mit 30 Bildern die sonst üblichen 30 Minuten. Die Bildqualität der Lumix G9 ist bei Videos ist top, genau wie beim Schwestermodell Lumix GH5. Die Tonqualität kann da nicht ganz mithalten, im Vergleich zur Lumix GH5 klingt die Lumix G9 etwas hallern. Wie bei Profimodellen üblich, lässt sich aber ein externes Mikrofon anschließen.100 Foto-Tipps: Die Technik im Griff100 TippsSo fotografieren Sie besser