Mit seinem schnörkellosen Design sieht der Sony KD-55XE8505 gut aus, auch die Bildqualität überzeugte im Test.Mit seinem schmalen, schnörkellosen Rahmen macht der Sony schon beim Auspacken einen guten Eindruck. Der schlanke Standfuß wirkt zwar zunächst etwas wabbelig. Ist der aber erst einmal mit dem Fernseher verschraubt, wackelt nichts mehr. Von Vorteil gegenüber den meisten anderen Sony-TVs: Das Netzteil ist eingebaut und liegt nicht wie ein übergroßes Notebook-Netzteil hinterm Fernseher herum. Mit Anschlüssen ist der XE85 reichlich gesegnet: Er empfängt TV-Programme wie heute üblich per Satellit, Kabel und Antenne auf allen Empfangswegen auch in HD und per Satellit auch in Ultra-HD. Die Empfänger sind jeweils doppelt vorhanden, sodass Sie gleichzeitig zum laufenden Programm ein anderes auf einer USB-Festplatte aufnehmen können.Privatsender und Pay-TV: Das müssen Sie wissenWie lassen sich Privatsender digital empfangen?Egal, ober per Antenne, Satellit oder Kabelanschluss: Es gibt praktisch nur noch Digital-TV. Per Sat und Kabel sind die Privatsender ohne Extrakosten zumindest in SD-Qualität empfangbar. Für ältere und kleinere Fernseher bis 80 Zentimeter (32 Zoll) genügt das. Per Antenne sind die Privatsender nicht frei empfangbar.Wie lassen sich die HD-Programme der Privaten empfangen?Die meisten Privatsender verschlüsseln ihre HD-Programme. Zum Entschlüsseln ist ein CI+ Modul erforderlich für Satellit von HD+, für Kabel-TV vom jeweiligen Kabelnetzbetreiber und für den Empfang per Antenne von Freenet. Die Kosten liegen zwischen 2 und 6 Euro pro Monat. Das Modul kommt in den entsprechenden CI+-Einschub auf der Fernseher-Rückseite, mit dem praktisch alle Geräte seit 2011 ausgestattet sind. Kabel- und Sat-Zuschauer stecken noch eine Smartcard in das CI+ Modul, Freenet-Abonnenten geben einen Code ein.Einziger Haken: Bei Fernsehern mit Aufnahmefunktion ist die je nach Sender und Programm gesperrt. Ausnahme davon sind aktuelle Fernseher von Panasonic und Samsung mit HD+ App sowie einige Technisat-Modelle mit eingebauter Festplatte.Wie kann man private HDTV-Programme trotzdem aufnehmen?Aufnahmen ohne Einschränkungen der privaten HDTV-Programme klappen mit separaten Festplattenreceivern. Die müssen einen Einschub für die Smartcard von HD+ oder vom Kabelnetzbetreiber haben. Receiver mit CI+ eignen sich genauso schlecht wie Fernseher mit CI+. Festplattenreceiver für HD+ und für Antennen-Empfang (DVB-T2 mit Freenet.TV) gibt es im Fachhandel, für Kabel-TV beim jeweiligen Kabelnetzbetreiber.Gilt für den Empfang von Sky das Gleiche?Die Programme vonSkylassen sich mit entsprechendem Abo genauso mit Smartcard und CI+-Modul empfangen. Smartcards der Kabelnetzbetreiber lassen sich mit Abo auch fürSkyfreischaltenDas Sky-Programm ist so aber nur eingeschränkt nutzbar,Sky AnytimeundSky Box Setsetwa gibt es nicht. Das volle Angebot von Sky gibt es nur mit Sky-Receivern, die verfügen auch über eine Aufnahmefunktion für Sky-Programme und die Öffentlich-Rechtlichen. Andere Privatsender in HD wie etwa RTL HD nehmen auch die Sky-Receiver nicht auf.Lohnt es sich, auf den Empfang per Antenne umzusteigen?Per Antenne (DVB-T2 HD, Freenet.TV) sind vielerorts inzwischen die Öffentlich-Rechtlichen und viele Privatsener in HD empfangbar. Die Programmauswahl ist kleiner als per Kabel und Satellit, der Empfang ist mit aktuellen Fernsehern aber unkompliziert. Die Privatsender gibt es aber nur für knapp 6 Euro pro Monat extra, Sky-Programme sind per Antenne nicht zu sehen.Bringt der Umstieg auf den Empfang per Internet Vorteile?Gegenüber dem TV-Empfang via Satellit und Kabel ist der Empfang per Internet flexibler, weil sich die TV-Programme im gesamten WLAN abrufen lassen und nicht nur an einer Sat- oder Kabel-Dose. Die Kosten liegen beim Web-Empfang jedoch oft etwas höher. Anbieter wieWaipubieten eine Aufnahmefunktion, aber auch da ist sie oft für Privatsender wie RTL eingeschränkt oder deaktiviert. Die Bildqualität ist je nach Anbieter etwas bis deutlich schlechter als per Kabel und Sat, auf großen Fernsehern ab 100 Zentimetern (40 Zoll) kann das auffallen.Schade: Sony verzichtet auf die praktische Time-Shift-Funktion, die per Pausentaste das laufende Programm anhält, auf der Festplatte zwischenspeichert und ein zeitversetztes Weiterschauen ermöglicht. Für externe Zuspieler von Spielkonsole bisUltra-HD-Playerhat der Sony mit 4 HDMI-Eingängen mehr als genug, außerdem einen YUV- und AV-Eingang für ältere Geräte. Die HDMI-Anschlüsse sind leider nicht MHL-fähig, ein angeschlossenes Smartphone lässt sich also nicht mit der TV-Fernbedienung etwa zur Fotowiedergabe steuern. Die HDMI-Anschlüsse verdauen aber klaglos Ultra-HD-Auflösung bis 60 Bilder pro Sekunde (2160p60), einer gibt den Ton an AV-Receiver undSoundbarsaus (Audio Return Channel).Alle getesteten UHD-Fernseher im Detail45 FernseherUltra-HD-Fernseher im DetailSony brilliert mit üppigen FarbenApropos Ultra-HD: Wie das Gros aktueller Fernseher hat der Sony XE8505 einen Bildschirm mit Ultra-HD-Auflösung. Das läuft auch unter dem Kürzel 4K und bedeutet 3840x2160 Bildpunkte statt 1920x1080 bei Full HD. Die Frage nach dem Sinn und Unsinn stellt sich kaum noch, da gute Fernseher in der Größe des Sony (ab 140 Zentimeter, 55 Zoll) fast nur noch mit UHD- oder 4K-Bildschirm zu finden sind. Aber die Pixelflut bietet auch handfeste Vorteile: Für große Fernseher und dementsprechend intensive Film- und Sport-Erlebnisse ist kein Riesen-Wohnzimmer erforderlich. An den Sony kann man locker bis auf zwei Meter heranrücken, ohne dass auf dem Bildschirm eine unschöne Pixelstruktur erkennbar wäre gute HD-Filme und -Sendungen vorausgesetzt. Seine ganze Stärke zeigt der Sony freilich mit Ultra-HD- oder 4K-Material. Das gibt es vereinzelt per Satellit, außerdem von Streaming-Diensten wie Amazon und Netflix sowie vom TV-Sender ProSiebenSat.1.Im Bildmodus Cinema Pro zeigte der Sony Farben sehr natürlich und normgerecht (gemessen mit Calman 5 vonSpectracal).Gegenüber dem sonst sehr ähnlichenSony XE80hat der XE8505 neben den doppelten Empfängern vor allem bessere Farben bei HDR-Filmen zu bieten: Die sind mit einem weiteren, feiner abgestuften Farbspektrum und Helligkeitsumfang aufgenommen. Mit einer Maximalhelligkeit von knapp 400 Candela pro Quadratmeter ist der XE8505 rund doppelt so hell wie einfache LCD-Fernseher, im Vergleich zum günstigeren Bruder fällt der Kontrast deutlich knackiger aus, tiefes Schwarz sieht schwärzer aus. Vor allem aber deckt er das große Farbspektrum von HDR-Filmen zu immerhin 92 Prozent ab, während einfachere Modelle unter 80 Prozent bleiben. Damit sieht der Himmel blauer aus, und auch sattes Rot und Grün strahlt intensiver. So zählt der XE8505 zu den günstigsten Fernsehern, die die Vorzüge von HDR auch sichtbar machen.Viele Apps dank AndroidDas Android-Home-Menu ist auf dem Sony-Fernseher etwas wirr: Es dominieren nervige Empfehlungen, die Sprachsuche hilft wenig.Der Ton des Sony-TVs ist klar, Sprache gut verständlich. Bässe liefert der Fernseher allerdings fast keine. Dank Android-Betriebssystem (Version 6.01) ist die App-Auswahl üppig. Während sich andere Hersteller auf Streaming-Apps konzentrieren, bekommt der Sony-Kunde viele weitere Apps, darunter auch attraktive Spiele. Die gern beworbene Google-Sprachsuche mit Mikrofon in der Fernbedienung kann im Vergleich zu früheren Versionen zwar mehr; sie bezieht außer dem Google-Kosmos auch Netflix und Spotify in die Suche ein, aber eben nicht andere Dienste oder das aktuelle TV-Programm. An die Bedienung der verschachtelten, wenig selbsterklärenden Menüs muss man sich gewöhnen. Vor allem die undeutlich beschriftete Fernbedienung mit ihren vielen flachen, eng beieinanderliegenden Tasten macht es dem Nutzer nicht leicht.Von Netflix empfohlene Fernseher20 BilderZu den Netflix-FernsehernSony XE8505: Größen und VariantenSony bietet den XE8505 in zwei Größen an. Im Test war der 140 Zentimeter großeKD-55XE8505, mit gleicher Technik gibt es auch den 165 Zentimeter großenKD-65XE8505. Wer einen silbernen Rahmen bevorzugt, greift zum baugleichen XE8577. Außerdem bietet Sony mit gleichen Spezifikationen die schwarzen Modelle XE8588 und XE8599 an.» Bestenliste UHD-Fernseher